Da die Zubereitung von Kaffee ein Extraktionsprozess ist, hat der Mahlgrad natürlich Auswirkungen auf die Kaffeestärke beziehungsweise auf die Aromastoffe, die letztendlich mit dem heißen Wasser in die Tasse gelangen. Der Arabica Kaffee enthält nachweislich über 800 verschiedene Aromen und gehört damit zu den aroma reichsten Genussmitteln überhaupt. Doch nicht alle Aromen und löslichen Teile sollen beim Aufbrühen des Kaffeepulvers in der Tasse landen, und ganz speziell nicht die Bitterstoffe.
Im Allgemeinen gilt daher, dass bei einer vollendeten Extraktion etwa 20 Prozent der Aromen aus dem Kaffeepulver gelöst werden und in die Tasse gelangen. Kommt es bei der Zubereitung zu einer Überextraktion, werden mehr als 20 Prozent Aromastoffe gelöst. Weil zu viele Bitterstoffe extrahiert wurden, schmeckt der Kaffee bitter und ist sehr stark. In die Tasse sollen aber nur die leicht löslichen Aromastoffe, die sich vor allen Dingen in den Kaffeeölen befinden. Wenn der Prozess der Extraktion zu kurz ist, erhalten Sie einen Kaffee mit einem faden und flachen Geschmack, weil das Kaffeepulver unterextrahiert ist.
Das bedeutet, dass nicht genug Zeit war, um die wichtigen Aromastoffe an das durchfließende Wasser abzugeben. Für einen aromatischen Kaffee, der in seiner Feinheit der Aromen genau abgestimmt ist, sollte der Extraktionsgrad bei etwa 18 bis 22 Prozent liegen. Da dieser allerdings nicht so einfach bestimmt werden kann, sollten Sie sich ruhig auf Ihren persönlichen Geschmack verlassen und gleichzeitig verschiedene Mahlgrade ausprobieren. Hauptsache ist, dass Ihnen der Kaffee richtig gut schmeckt.