
Wie die Röstmethode den Unterschied macht
Die Kaffeebohne ist auf den ersten Blick ein unscheinbares Naturprodukt, doch in ihr schlummert ein ganzes Universum an Aromen. Ob diese Aromen später in der Tasse erlebbar sind, entscheidet unter anderem die Art der Röstung. Hier trennt sich guter Kaffee von außergewöhnlichem Kaffee. Während die industrielle Röstung Bohnen in kürzester Zeit, teilweise nur 2 Minuten, und bei extremen Temperaturen von bis zu 800 Grad verarbeitet, setzt die traditionelle Trommelröstung auf Zeit, Geduld und handwerkliche Präzision mit bis zu 20 Minuten bei maximal 250 Grad.
Das Café Granados im Talamanca Gebirge in Costa Rica vertraut seit fünf Generationen auf dieses Verfahren. Jede Bohne wird behutsam im traditionellen gasbetriebenen Trommelröstverfahren geröstet, damit sich ihr volles Geschmacksprofil, schonend entfalten kann, von feinen Fruchtnoten bis zu süßen Schokoladennuancen. Dazu ist die Trommelröstung nicht nur eine Methode, sondern ein Stück gelebte Kaffeekultur, die viel Erfahrung und Geschick vom Röstmeister erfordert.
Was ist Trommelröstung?
Die Trommelröstung ist ein traditionelles Verfahren der Kaffeeveredelung, das seit über 150 Jahren angewendet wird. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Technik, sondern um ein Handwerk, das Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Leidenschaft erfordert. Im Kern bedeutet Trommelröstung, dass die grünen, getrockneten Kaffeebohnen in einer sich drehenden Trommel langsam und gleichmäßig erhitzt werden. Diese Methode unterscheidet sich deutlich von der industriellen Schnellröstung, die auf extreme Temperaturen und Geschwindigkeit setzt. Die Trommelröstung röster vorsichtiger und gibt dem Kaffee die nötige Zeit, sein volles Aromenspektrum zu entfalten und ist deshalb in vielen Spezialitätenröstereien das bevorzugte Verfahren.
Wer sich mit Kaffee beschäftigt, stößt schnell auf diesen Begriff. Verbraucher, die Wert auf Qualität legen, verbinden Trommelröstung mit handwerklicher Sorgfalt, mit nachhaltigem Genuss und mit geschmacklicher Tiefe. Viele Spitzenkaffees, darunter Microlots und besondere Varietäten wie der Geisha, werden ausschließlich in der Trommel geröstet, um ihr komplexes Aroma zu bewahren.
Definition und Herkunft
Die Trommelröstung hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, als die ersten mechanischen Rösttrommeln entwickelt wurden. Diese waren oft noch mit Holz oder Kohle befeuert, später kamen Gas und Strom hinzu. Schon damals wurde erkannt, dass sich Kaffee mit langsamer Hitzezufuhr deutlich feiner entwickeln kann als mit direkter, unkontrollierter Flamme.
Bis heute gilt dieses Verfahren als Standard in der Spezialitätenröstung. In kleinen Chargen, oft nur wenige Kilo auf einmal, werden die Bohnen in der rotierenden Trommel gleichmäßig bewegt und so von allen Seiten erhitzt. Die ständige Bewegung verhindert, dass einzelne Bohnen verbrennen, und sorgt für eine harmonische Durchröstung.
Im Unterschied zur industriellen Heißluftröstung geht es hier nicht um Masse, sondern um Klasse. Jede Röstung kann individuell gesteuert werden, sodass Sortencharakter, Anbauhöhe oder Aufbereitungsart berücksichtigt werden. Für Kaffeefarmen wie Café Granados ist diese Flexibilität entscheidend, um die Besonderheiten jeder Ernte hervorzuheben.
Warum sie auch Langzeitröstung genannt wird
Die Trommelröstung wird oft als Langzeitröstung bezeichnet, und das aus gutem Grund. Während die industrielle Röstung in riesigen Anlagen meist nur zwei bis fünf Minuten dauert, nimmt sich die Trommelröstung zwischen zwölf und zwanzig Minuten Zeit. Dieser Unterschied mag auf den ersten Blick gering erscheinen, doch für die chemischen Prozesse in der Bohne ist er enorm.
Durch die längere Röstzeit können Bitterstoffe und unerwünschte Säuren langsam abgebaut werden. Das Ergebnis ist ein Kaffee, der nicht nur aromatischer, sondern auch bekömmlicher ist. Wer empfindlich auf säurehaltige Kaffees reagiert, spürt den Unterschied deutlich. Darüber hinaus entwickeln sich während der längeren Röstung komplexe Karamell- und Schokoladennoten, die im Schnellverfahren kaum entstehen können.
Viele Kaffeeliebhaber beschreiben den Unterschied in der Tasse so: Trommelgerösteter Kaffee schmeckt runder, weicher und ausgewogener, ohne an Intensität zu verlieren. Er offenbart feine Nuancen, die bei der Industrieröstung oft verloren gehen.
Wie funktioniert die Trommelröstung?
Die Trommelröstung ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Handwerk, Erfahrung und Sensorik. Während der Prozess auf den ersten Blick einfach wirkt, steckt dahinter eine präzise Steuerung von Temperatur, Zeit und Bewegung. Jede Sekunde und jedes Grad entscheiden darüber, wie sich die Aromen in der Bohne entwickeln. Es ist dieser Moment, in dem aus einem landwirtschaftlichen Produkt ein charaktervoller Kaffee wird.
Der Ablauf in Kürze
- Rösttrommel vorheizen, Zieltemperatur festlegen (180 bis 240 °C)
- Grüne Bohnen in Röstmaschine einfüllen
- Maillard Reaktion abwarten, Farbe wandelt sich, Aromavorstufen entstehen
- First Crack, Bohnen öffnen sich hörbar, gleichmäßige Durchröstung erreicht
- Entwicklungsphase, Röstgrad steuern, optional bis zum Second Crack für dunklere Espresso Profile (Gesamter Röstprozess dauert 12-20 Minuten)
- Bohnen bei Erreichen gewünschter Röststufe aus Röster nehmen und ca. 5 Minuten unter ständiger Rotation abkühlen lassen
- Weitere 5 bis 10 Minuten Ausgasen lassen mit sensorischer Kontrolle und Dokumentation des Röstprofils
Bei Café Granados wird jede Charge mit größter Sorgfalt geröstet. Der Röstmeister kennt jede Varietät, jede Bohne und jedes Verhalten im Trommelverlauf. Er hört, riecht und beobachtet die Bohnen während des gesamten Prozesses. Kein Computer kann dieses Feingefühl ersetzen, das in Generationen gewachsen ist.
Der technische Ablauf in der Trommel
Zu Beginn werden die grünen Kaffeebohnen in die bereits vorgeheizte Rösttrommel gegeben. Diese Trommel rotiert langsam, wodurch die Bohnen ständig in Bewegung bleiben und gleichmäßig von der heißen Luft umströmt werden. Die Hitze stammt nicht direkt von einer Flamme, sondern wird über die Metallwand der Trommel oder über heiße Luft übertragen. Dadurch wird die Röstung sanft und kontrolliert.
Im Inneren der Trommel herrschen Temperaturen zwischen 180 und 240 Grad Celsius. Während der Röstung verlieren die Bohnen rund 15 Prozent ihres Gewichts, da Feuchtigkeit verdampft. Die Farbe verändert sich von einem matten Grün zu Gelb und schließlich zu einem satten Braun. Gleichzeitig entwickelt sich ein intensiver Duft, der an Brotkruste, Nüsse oder Karamell erinnert.
Das Entscheidende an der Trommelröstung ist die stetige Bewegung. Sie verhindert, dass einzelne Bohnen zu stark erhitzt werden, und sorgt dafür, dass jede Bohne gleichmäßig röstet. So entsteht ein harmonisches Ergebnis, das später in der Tasse für Tiefe und Balance sorgt.
Erfahrene Röstmeister steuern den gesamten Prozess manuell. Sie regeln Hitzezufuhr und Luftstrom, passen die Dauer an und reagieren auf jede Veränderung im Verhalten der Bohnen. Dieser Moment, wenn aus grünen Bohnen aromatisch duftende Schätze werden, ist jedes Mal einzigartig.
Temperaturen, Röstzeiten und der „First Crack“
Während der Röstung laufen im Inneren der Bohne komplexe chemische Reaktionen ab. Die wichtigste davon ist die sogenannte Maillard-Reaktion, bei der Zucker und Aminosäuren miteinander reagieren. Sie sorgt für die charakteristischen Röstaromen, die an Schokolade, Karamell oder Nüsse erinnern.
Nach etwa zehn bis zwölf Minuten ist der Punkt erreicht, den Röstmeister den First Crack nennen. Dabei platzt die Bohne hörbar auf, weil der Druck im Inneren steigt. Dieses Knacken ist ein Schlüsselmoment: Es zeigt, dass die Bohne von innen nach außen gleichmäßig durchgeröstet ist. Ab hier entscheidet sich, ob der Kaffee eher hell, mittel oder dunkel geröstet wird.
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Helle Röstungen werden kurz nach dem First Crack beendet und betonen fruchtige, florale Noten.
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Mittlere Röstungen entwickeln eine ausgewogene Balance zwischen Säure und Süße.
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Dunkle Röstungen verlaufen etwas länger, wodurch kräftige, schokoladige Aromen entstehen.
Im Gegensatz zur schnellen Industrieröstung, bei der die Bohne außen schon dunkel, innen aber oft noch ungeröstet ist, ermöglicht die Trommelröstung eine gleichmäßige Durchröstung. Die Bohnen haben Zeit, sich zu entfalten, und behalten dennoch ihre natürliche Süße.
Bei Café Granados wird jede Röstung dokumentiert und verkostet, bis sie exakt dem gewünschten Profil entspricht. Diese Hingabe sorgt dafür, dass jede Tasse unseren typischen Charakter trägt – harmonisch, aromatisch und unverkennbar aus Costa Rica.
Wie lange dauert die Trommelröstung?
Zeit ist der wichtigste Faktor bei der Trommelröstung. Während in der industriellen Kaffeeverarbeitung Sekunden zählen, arbeitet die traditionelle Trommelröstung im Rhythmus der Bohne. Hier bestimmt nicht der Takt der Maschine den Ablauf, sondern die natürliche Entwicklung des Aromas.
In der Regel dauert eine Trommelröstung zwischen 12 und 20 Minuten. Diese Dauer variiert, je nach Bohnensorte, Feuchtigkeitsgehalt, Größe und gewünschtem Röstgrad. Für besonders dichte Hochlandbohnen (Strictly Hard Beans - SHB) aus dem Talamanca Gebirge, wie sie bei Café Granados wachsen, kann der Prozess auch etwas länger dauern, da die Bohnen aufgrund ihrer Struktur mehr Zeit benötigen, um die Hitze gleichmäßig aufzunehmen.
Während der Röstung steigt die Temperatur in der Trommel schrittweise an, meist von etwa 180 bis maximal 240 Grad Celsius. Das Ziel ist nicht, die Bohnen schnell dunkel zu färben, sondern sie langsam zu „entwickeln“. So können sich die feinen Zuckerstoffe und Säuren harmonisch abbauen, ohne dass Bitterkeit entsteht.
Die Dauer der Röstung bestimmt maßgeblich das spätere Geschmacksprofil:
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Kurze Röstzeiten von etwa 10 bis 12 Minuten führen zu hellen Röstungen mit lebendiger Säure und fruchtigen Aromen. Diese Variante betont die Herkunft und Sortenreinheit des Kaffees.
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Mittlere Röstzeiten zwischen 13 und 16 Minuten erzeugen ein ausgewogenes Geschmacksbild mit feinen Noten von Karamell, Nuss oder Schokolade.
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Längere Röstungen von 17 bis 20 Minuten bringen kräftige, vollmundige Kaffees hervor, die an Kakao oder dunklen Zucker erinnern.
Im Vergleich dazu dauert die industrielle Heißluftröstung oft nur zwei bis drei Minuten. Dabei werden Temperaturen von über 800 Grad Celsius erreicht, was zu einer schnellen und ungleichmäßigen Reaktion in der Bohne führt. Die Folge sind scharfe Säuren, verbrannte Ränder und ein Verlust an Aromen.
Die Trommelröstung hingegen gibt dem Kaffee die Zeit, die er braucht. Das Ergebnis ist ein runder, voll entwickelter Geschmack, bei dem keine Komponente dominiert. Für die Röstmeister von Café Granados ist die Dauer keine fixe Zahl, sondern ein Gefühl, das mit Erfahrung, Geruch und Gehör gesteuert wird. Erst wenn das Aroma, die Farbe und das Knacken der Bohnen perfekt harmonieren, wird der Röstvorgang beendet.
Zeit, Sorgfalt und Geduld sind die drei Zutaten, die aus guten Bohnen herausragenden Kaffee machen. Genau deshalb steht die Trommelröstung für Qualität, die man schmeckt – und für Genuss, der über Jahre hinweg verfeinert wurde.
Trommelröstung vs. Industrieröstung: Der große Unterschied
Wer einmal einen handwerklich gerösteten Kaffee neben einem industriell verarbeiteten probiert hat, erkennt den Unterschied sofort. Beide Produkte tragen den Namen Kaffee, doch ihr Charakter, ihre Tiefe und ihr Geschmack könnten kaum unterschiedlicher sein. Der Grund dafür liegt nicht allein in der Bohne, sondern vor allem im Röstverfahren.
Bei der Trommelröstung steht der Mensch im Mittelpunkt. Erfahrung, Sensorik und Handarbeit bestimmen den Prozess. Die Bohnen werden langsam und gleichmäßig erhitzt, wodurch sich Aromen und Süße in Balance entwickeln können. Bei der Industrieröstung hingegen steht Effizienz im Vordergrund. Hier geht es um Geschwindigkeit, Mengenleistung und Kosteneinsparung – Faktoren, die zwangsläufig auf Kosten der Qualität gehen.
Industrieröstung in Kürze
Die Industrieröstung ist das am weitesten verbreitete Verfahren in der Massenproduktion. Sie nutzt große Heißluftanlagen, in denen riesige Mengen Bohnen gleichzeitig verarbeitet werden. Der gesamte Röstvorgang dauert oft nur zwei bis fünf Minuten, bei Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius.
Auf den ersten Blick wirkt das effizient. Doch die extreme Hitze sorgt dafür, dass die Bohnen außen sehr schnell dunkel werden, während ihr Inneres häufig unangetastet bleibt. Die chemischen Reaktionen, die für Aromaentwicklung und Säureabbau nötig sind, können in dieser kurzen Zeit nicht vollständig ablaufen. Dadurch entsteht ein Kaffee, der zwar dunkel aussieht, aber unausgewogen schmeckt, oft mit bitteren, verbrannten Noten.
Ein weiterer Nachteil: Nach der schnellen Röstung werden die Bohnen häufig mit Wasser oder Luftschüben „abgeschreckt“, um sie sofort abzukühlen. Das spart Zeit, entzieht den Bohnen aber zusätzlich ätherische Öle, die entscheidend für das Aroma sind. So verliert der Kaffee an Komplexität und Tiefe, bevor er überhaupt in die Verpackung kommt.
Vergleich: Aroma, Bekömmlichkeit und Qualität
Der wohl größte Unterschied zwischen Trommel- und Industrieröstung liegt im Geschmack. Trommelgerösteter Kaffee ist harmonisch, vollmundig und zeigt ein breites Spektrum an Aromen – von feinen Fruchtnoten bis zu süßer Schokolade oder Haselnuss. Durch die langsame Hitzezufuhr können sich über 800 Aromakomponenten, die in einer Kaffeebohne stecken, optimal entfalten.
Bei der Industrieröstung hingegen wird das Aromapotenzial nur teilweise erreicht. Die hohe Temperatur führt zu ungleichmäßigen Röstungen, und viele feine Nuancen gehen verloren. Stattdessen dominieren Bitterstoffe und überröstete Aromen.
Auch die Bekömmlichkeit unterscheidet sich deutlich. Die längere Röstzeit in der Trommel ermöglicht es, Säuren und reizende Stoffe schonend abzubauen. Der Kaffee wird dadurch milder und verträglicher, selbst für empfindliche Mägen. Industriell gerösteter Kaffee enthält häufig mehr Säure und kann dadurch als unangenehm oder sogar „scharf“ empfunden werden.
Qualität zeigt sich zudem in der Kontrolle. Bei der Trommelröstung beobachtet der Röstmeister jede Phase. Temperatur, Farbe, Duft und das Knacken der Bohnen geben Rückmeldung, wann der perfekte Moment erreicht ist. In der Industrie übernimmt diese Arbeit ein automatisiertes System, das auf Effizienz programmiert ist – nicht auf Geschmack.
Für Café Granados ist genau das der Unterschied zwischen einem Produkt und einem Genussmoment. Unsere Trommelröstung bringt das hervor, was in jeder Bohne steckt: Charakter, Tiefe und ein unverkennbares Aroma, das nur durch Handwerk und Zeit entstehen kann.
Die Vorteile der Trommelröstung für Kaffeeliebhaber
Die Trommelröstung ist mehr als ein Herstellungsverfahren, sie ist die Basis für echten Kaffeegenuss. Wer Wert auf Qualität, Natürlichkeit und Bekömmlichkeit legt, profitiert in vielerlei Hinsicht von dieser traditionellen Methode. In jeder Phase zeigt sich, dass Handwerk und Geduld den Unterschied machen – im Duft, im Geschmack und in der Wirkung.
Ein trommelgerösteter Kaffee entfaltet nicht nur mehr Aromen, er ist auch runder, milder und angenehmer im Mundgefühl. Das liegt daran, dass die Bohne im Laufe der Röstung Zeit hat, ihre Inhaltsstoffe in Balance zu bringen. Säuren werden abgebaut, Zucker karamellisiert, und komplexe Röstaromen entstehen. Das Resultat ist ein Kaffee, der nicht nur schmeckt, sondern inspiriert.
Aromenvielfalt und Geschmackstiefe der Trommelröstung
Während die industrielle Röstung den Geschmack auf ein paar dominante Röstaromen reduziert, holt die Trommelröstung das gesamte Aromaspektrum der Bohne hervor. Durch die längere Röstzeit entwickeln sich über 800 unterschiedliche Aromastoffe, die in perfektem Zusammenspiel ein komplexes Geschmacksbild ergeben.
Die Aromen reichen von floralen und fruchtigen Noten über süßen Karamell-, Nuss-, Schokoladen- oder Siruparomen bis hin zu Aromen aus Flora und Fauna wie Holz und Leder. Jede Bohne, jede Varietät und jeder Herkunftsort bringt seine eigene Signatur mit und genau diese Individualität bleibt bei der Trommelröstung erhalten.
Für Kaffeeliebhaber ist das eine Entdeckungsreise: Ein Geisha aus Costa Rica schmeckt ganz anders als ein Tarrazú oder ein Catuai, obwohl sie alle nach demselben Prinzip geröstet werden. Die Trommelröstung hebt die Einzigartigkeit jeder Bohne hervor und sorgt dafür, dass sie in der Tasse erlebbar wird.
Schonender Säureabbau durch die Trommelröstung
Ein weiterer entscheidender Vorteil der Trommelröstung ist der kontrollierbare Säureanteil. Durch die längere und gleichmäßige Hitzeeinwirkung werden Chlorogensäuren, die für viele Magenprobleme verantwortlich sind, langsam abgebaut. So entsteht ein Kaffee, der bei Bedarf deutlich weniger Säurehaltig sein kann.
Bei Café Granados legen wir besonderen Wert auf diesen Aspekt. Unsere Röstphilosophie lautet: Ein guter Kaffee darf Charakter haben, aber nie auf Kosten der Bekömmlichkeit. Durch die präzise Steuerung von Temperatur und Dauer entsteht ein harmonisches Verhältnis zwischen Körper, Süße und Säure, das man mit jedem Schluck spürt.
Nachhaltigkeit und Handwerk
Die Trommelröstung steht auch für Nachhaltigkeit. Nicht nur im ökologischen Sinn, sondern vor allem in Bezug auf Verantwortung und Qualität. Sie wird in kleinen Chargen durchgeführt, oft direkt auf den Farmen oder in kleinen Röstereien. Das ermöglicht eine enge Kontrolle über jede Bohne und verhindert Überproduktion und Verschwendung.
Im Gegensatz zur industriellen Massenröstung, die anonym und automatisiert abläuft, bleibt die Trommelröstung ein echtes Handwerk. Sie verlangt Erfahrung, Geduld und Respekt vor dem Produkt. Der Röstmeister steht in direkter Verbindung mit der Bohne und entscheidet auf Basis von Geruch, Farbe und Klang, wann der perfekte Punkt erreicht ist.
Röstphasen im Detail: Von der grünen Bohne zum aromatischen Kaffee
Während der Trommelröstung verwandelt sich die unscheinbare grüne Kaffeebohne Schritt für Schritt in ein duftendes Aromawunder. Dieser Prozess ist eine kunstvolle Kombination aus Physik, Chemie und Erfahrung. Jede Phase hat ihre eigene Bedeutung, und jede kleine Veränderung in Temperatur oder Zeit kann das Ergebnis in der Tasse beeinflussen.
Bei Café Granados wird jede Röstung sorgfältig überwacht. Der Röstmeister verlässt sich dabei nicht allein auf Messinstrumente, sondern auch auf seine Sinne. Er beobachtet die Farbe, riecht die sich entwickelnden Aromen und hört aufmerksam auf die Geräusche in der Trommel. So entsteht ein Kaffee, der perfekt balanciert ist – aromatisch, harmonisch und unverwechselbar.
1. Trocknungsphase (Minute 1 bis 6)
Die Röstung beginnt mit der Trocknungsphase. In diesem ersten Abschnitt wird der Bohne langsam Feuchtigkeit entzogen. Frisch geerntete oder aufbereitete Kaffeebohnen enthalten rund zehn bis zwölf Prozent Wasser. In der Trommel steigen die Temperaturen nun sanft auf etwa 150 Grad Celsius, und das Wasser verdampft gleichmäßig.
Diese Phase dauert in der Regel vier bis sechs Minuten. Sie ist entscheidend, um eine gleichmäßige Röstung zu gewährleisten. Wird die Bohne zu schnell erhitzt, verdampft das Wasser unkontrolliert, und die äußeren Schichten können verbrennen, während das Innere roh bleibt. Eine gleichmäßige Trocknung sorgt hingegen dafür, dass die Bohne später von innen und außen harmonisch weiterentwickelt wird.
In dieser Phase verändert sich die Farbe der Bohnen von einem blassen Grün zu einem hellen Gelb. Auch der Duft wandelt sich: Statt nach Rohkaffee riecht es nun leicht nach Heu oder Brotkruste. Ein erstes Anzeichen dafür, dass die Röstung beginnt, ihre Aromen zu entfalten.
2. Maillard-Reaktion
Nach der Trocknung beginnt die eigentliche Röstung, die Maillard-Reaktion. Sie ist eine der wichtigsten Phasen, in der sich die Aromen und Farben des Kaffees bilden. Bei Temperaturen zwischen 150 und 180 Grad Celsius reagieren Aminosäuren und Zucker miteinander. Dabei entstehen hunderte neue Aromaverbindungen, die später den Geschmack prägen.
In dieser Phase wechselt die Farbe der Bohnen von Gelb zu einem goldenen bis hellbraunen Ton. Der Duft wird intensiver und erinnert nun an süßes Gebäck oder geröstete Nüsse. Der Druck in der Bohne beginnt zu steigen, weil sich Gase bilden und Feuchtigkeit weiter verdampft.
Die Maillard-Reaktion ist ein empfindlicher Abschnitt. Zu kurze Dauer führt zu flachen, säurebetonten Kaffees, zu langes Rösten kann Bitterkeit hervorrufen. Der Röstmeister steuert hier sehr feinfühlig, um genau die Balance zwischen Fruchtigkeit, Süße und Körper zu treffen, die für jede Bohne ideal ist.
3. First Crack
Der „First Crack“ ist der Moment, in dem die Kaffeebohne hörbar aufplatzt. Er markiert den Übergang von der Maillard-Reaktion zur Entwicklungsphase. Der Druck im Inneren der Bohne wird so groß, dass sie aufspringt, ähnlich wie beim Popcorn. Dieses Knacken ist das akustische Signal für den Röstmeister, dass die Bohne nun vollständig durchgegart ist.
In dieser Phase liegt die Temperatur zwischen 190 und 200 Grad Celsius. Jetzt entwickeln sich die Aromen besonders stark, und die Farbe der Bohnen wird mittelbraun. Für viele Spezialitätenkaffees wird die Röstung kurz nach dem First Crack beendet, um die Frische, Komplexität und fruchtigen Noten zu bewahren.
Bei Café Granados achten wir in diesem Moment besonders auf den Duft. Wenn sich süße, karamellige und leicht nussige Töne entfalten, wissen wir, dass die Röstung an ihrem Höhepunkt ist. Ein zu frühes oder zu spätes Beenden kann den Charakter einer Bohne völlig verändern.
4. Entwicklungsphase mit Second Crack
Nach dem First Crack beginnt die sogenannte Entwicklungsphase. Hier entscheidet sich, ob die Röstung hell, mittel oder dunkel wird. Der Röstmeister reguliert nun die Temperatur feinfühlig, meist zwischen 200 und 230 Grad Celsius, um den gewünschten Röstgrad zu erreichen.
Kaffees vor dem Second Crack werden als Leichte oder mittlere Röstungen verkauft, jenachdem wie nah sie am second crack sind. Üblicherweise werden diese Kaffees nicht für Espresso verwendet.
Bei längerer Röstung kommt es zum Second Crack, einem zweiten, leiseren Aufplatzen der Bohnen. Dabei brechen Zellstrukturen auf, und Öle treten an die Oberfläche. Dieser Moment ist typisch für dunklere Röstungen, die kräftig, vollmundig und leicht rauchig schmecken.
In dieser letzten Phase entwickeln sich intensive Röstaromen. Zucker karamellisieren weiter, und die Säure wird zunehmend abgebaut. Die Bohne nimmt ihren endgültigen Farbton an. Von mittelbraun bis dunkel glänzend. Sobald das perfekte Gleichgewicht erreicht ist, wird die Röstung gestoppt und die Bohnen werden behutsam abgekühlt, um die Aromen zu bewahren.
Jede dieser Phasen ist Teil einer sensiblen Reise, bei der Erfahrung und Intuition den Unterschied machen. Die Trommelröstung lässt der Bohne die Zeit, sich natürlich zu entfalten, und schafft damit die Grundlage für das, was später in der Tasse spürbar ist.
Trommelröstung in Costa Rica: Unsere Tradition bei Café Granados
Inmitten der grünen Hänge des Talamanca Gebirges, umgeben von Nebelwäldern und nährstoffreichen Vulkanböden, liegt die Heimat von Café Granados. Hier, wo die Kaffeepflanzen langsam in der klaren Bergluft reifen, wird nicht nur Kaffee angebaut, sondern Kultur gepflegt. Jede Bohne erzählt die Geschichte einer Familie, die seit Generationen mit Hingabe und Stolz diesen besonderen Ort bewirtschaftet.
Für uns ist Kaffee kein industrielles Produkt, sondern ein Handwerk, das Sorgfalt, Geduld und Respekt vor der Natur verlangt. Die Trommelröstung ist dabei das Herzstück unserer Arbeit. Sie verbindet traditionelle Methoden mit moderner Präzision und bringt das hervor, was Costa Ricanischen Kaffee weltweit so besonders macht: Klarheit, Süße und Balance.
5 Generationen Leidenschaft für Kaffee
Die Geschichte von Café Granados reicht über fünf Generationen zurück. Alles begann mit einer kleinen Parzelle im Hochland von Talamanca, auf der die Familie Granados die ersten Arabica-Pflanzen setzte. Was als lokale Leidenschaft begann, entwickelte sich über Jahrzehnte zu einer tiefen Verbundenheit mit der Kaffeekultur Costa Ricas.
Jede Generation hat das Wissen und die Erfahrung weitergegeben: vom Anbau über die Ernte bis hin zur Röstung. Diese Kontinuität hat unser Verständnis von Qualität geprägt. Noch heute wird jede Bohne von Hand gepflückt, sorgfältig selektiert und direkt auf der Farm weiterverarbeitet. Die Röstung findet dort statt, wo der Kaffee gewachsen ist, nah an der Quelle, nah an der Seele des Produktes.
Die Trommelröstung ist für uns kein Marketingtrick, sondern eine Verpflichtung. Sie steht für die Werte, welche die Familie Granados seit jeher leiten: Achtsamkeit, handwerkliche Präzision und Respekt vor der Natur. Jede Charge wird mit der gleichen Aufmerksamkeit behandelt, als wäre sie die erste.
Warum wir auf Trommelröstung setzen
Die Entscheidung für die Trommelröstung ist bei Café Granados eine bewusste, denn sie spiegelt unsere Philosophie wider. Wir glauben, dass wahrer Geschmack Zeit braucht. Nur durch eine langsame, kontrollierte Röstung entfalten sich die charakteristischen Aromen unserer Bohnen: florale Noten, süße Nuancen von Honig und Karamell, begleitet von einer feinen Säure, die typisch für Hochlandkaffee ist.
Bei der Trommelröstung können wir jede Sorte individuell behandeln. Jede Varietät, jede Ernte und jede Aufbereitung erhält ihr eigenes Röstprofil. So bleibt das natürliche Terroir, also der Geschmack der Herkunft, erhalten. Das Ergebnis ist ein Kaffee, der authentisch schmeckt und das widerspiegelt, was ihn ausmacht: seine Landschaft, sein Klima und die Menschen, die ihn pflegen.
Zudem erlaubt uns die Röstung direkt auf der Farm eine außergewöhnliche Frische. Zwischen Ernte, Aufbereitung und Röstung liegen oft nur wenige Tage. Dadurch bewahren wir die feinen flüchtigen Aromen, die sonst auf dem langen Transportweg verloren gehen würden.
Unsere Trommelröstung ist also nicht nur eine Methode, sondern eine Haltung. Sie steht für Nachhaltigkeit, Transparenz und Stolz auf das, was wir tun. Jede Tasse Kaffee, die unsere Farm verlässt, trägt diesen Anspruch in sich, von der Pflanze bis zur Bohne, von der Rösttrommel bis zu dir.
Fazit: Mehr als nur Röstung – ein Stück Kaffeekultur
Die Trommelröstung ist weit mehr als ein technisches Verfahren. Sie ist das Ergebnis von Wissen, Erfahrung und Leidenschaft, die über Generationen weitergegeben wurden. In jeder einzelnen Bohne steckt der Respekt vor der Natur, die Hingabe des Röstmeisters und der Wunsch, das Beste aus dem Kaffee hervorzubringen.
Während die industrielle Röstung auf Schnelligkeit und Masse setzt, steht die Trommelröstung für Handwerk, Geduld und Authentizität. Sie gibt dem Kaffee Zeit, sich zu entfalten, und schenkt uns dafür ein Geschmackserlebnis, das komplex, rund und ehrlich ist.
Für uns bei Café Granados ist die Trommelröstung ein Ausdruck unserer Herkunft und Identität. Sie verbindet moderne Präzision mit traditioneller Handarbeit und spiegelt den Geist Costa Ricas wider – naturverbunden, lebendig und voller Charakter.
Wer einmal einen trommelgerösteten Kaffee probiert, schmeckt den Unterschied sofort. Die feine Süße, die ausgewogene Säure und die tiefen Aromen erzählen eine Geschichte, die nur mit Geduld und Hingabe entstehen kann. Genau das ist es, was Kaffee für uns bedeutet: ein Stück Kultur, das Menschen verbindet und Freude schenkt.
Jede Tasse ist ein Gruß aus den Bergen von Talamanca, ein Beweis dafür, dass Qualität nicht eilt, sondern wächst – Bohne für Bohne, Röstung für Röstung.
Häufig gestellte Fragen zum Honey Process Kaffee
Was ist Honey Process Kaffee?
Honey Process ist eine Aufbereitungsmethode zwischen Washed (gewaschen) und Natural. Nach dem Entfernen der Schale bleibt ein Teil des süßlichen Fruchtfleisches (Mucilage) an der Bohne haften. Beim Trocknen entwickelt die Bohne dadurch mehr Süße, einen volleren Körper und komplexere Aromen.
So entstehtbei uns ein Kaffee mit ausgewogener Balance, typischer Süße und eleganter Klarheit.
Warum ist Honey Process Kaffee teurer?
Honey Process erfordert viel Handarbeit und Erfahrung: Die Menge an Mucilage muss genau kontrolliert werden, das langsame Trocknen braucht ständige Aufmerksamkeit, und schon kleine Fehler können den gesamten Lot ruinieren. Hinzu kommt, dass die Erträge kleiner sind, weil die Methode selektiv angewendet wird.
Das Ergebnis sind Microlots mit außergewöhnlicher Qualität, die ihren Preis durch einzigartigen Geschmack rechtfertigen.
Wird beim Honey Process echter Honig verwendet?
Nein – es wird kein Honig zugesetzt. Der Name kommt von der klebrigen, zuckerreichen Mucilage, die beim Trocknen wie Honig wirkt: goldfarben, süß und klebrig.
Bei Costa Rica Kaffee entsteht dadurch eine natürliche Süße, die geschmacklich an Honig erinnern kann – ganz ohne Zusätze.
Was unterscheidet Black Honey von normalem Honey Process Kaffee?
Black Honey ist die intensivste Variante: Fast die gesamte Mucilage bleibt auf der Bohne, die sehr langsam getrocknet wird. Dadurch entwickelt sich ein sirupartiger Körper mit ausgeprägter Süße und hoher Komplexität.
Unsere Black Honey Lots von Café Granados sind besonders aromatisch, vollmundig und gelten als „Königsklasse“ unter den Honey Kaffees.
Welche Varianten des Honey Process gibt es (White, Yellow, Red, Black)?
- White Honey: wenig Mucilage – klar und leicht, ähnlich gewaschen.
- Yellow Honey: mittlere Menge – ausgewogen, süß und harmonisch.
- Red Honey: viel Mucilage – intensiver, fruchtiger, sirupartig.
- Black Honey: fast 100 % Mucilage – komplex, süß, tief aromatisch.
Bei Café Granados wird nur Black Honey Kaffee produziet, weil er die außergewöhnlichsten und reichhaltigsten Geschmacksprofile bietet.
Wie schmeckt Honey Process Kaffee im Vergleich zu Washed oder Natural Kaffee?
- Washed: sehr klar, säurebetont, sauber.
- Natural: fruchtig, kräftig, manchmal wilder.
- Honey: eine perfekte Mitte – süßer und voller als Washed, aber klarer und eleganter als Natural.
Genau diese Balance macht die Kaffees von Costa Rica Kaffee so besonders: vollmundig, süß, mit feiner Fruchtigkeit und gleichzeitig sehr bekömmlich.
Ist Honey Process Kaffee süßer als andere Kaffees?
Ja, Honey Process Kaffee ist in der Regel süßer als gewaschene Kaffees, weil während der Trocknung Zucker aus dem Fruchtfleisch auf die Bohne übergeht. Er bleibt dabei aber klarer und strukturierter als ein Natural Kaffee.
Kaffees von Café Granados zeichnen sich durch eine natürliche Süße aus, die nicht aufgesetzt wirkt, sondern harmonisch in das Geschmacksprofil eingebunden ist.
Welche Aromen kann ich bei Black Honey erwarten?
Black Honey Kaffees haben meist einen sirupartigen Körper, ausgeprägte Süße und komplexe Fruchtaromen. Typisch sind Noten von reifen Beeren, getrockneten Früchten, Karamell oder Schokolade.
Die Black Honey Lots von Café Granados zeigen sich oft besonders vielschichtig und entwickeln sich im Mund mit langem, intensiven Nachhall.
Für welche Zubereitungsmethoden eignet sich Honey Process Kaffee am besten?
Honey Process Kaffee ist vielseitig: Er kann sowohl als Filterkaffee als auch im Espresso überzeugen. Die klare Struktur macht ihn im Handfilter spannend, während die Süße und Fülle im Espresso für einen cremigen, aromatischen Shot sorgen.
Viele unserer Kundinnen und Kunden genießen Costa Rica Honey Kaffees sowohl im V60 als auch in der Siebträgermaschine.
Verändert sich der Geschmack je nach Röstgrad bei Honey Process Kaffee?
Ja, der Röstgrad hat großen Einfluss. Eine helle Röstung betont die fruchtige Süße und komplexen Aromen, während eine mittlere Röstung mehr Körper, Schokolade und Karamell hervorhebt. Dunkle Röstungen werden bei Honey Kaffees gerne eingesetzt, da es die feinen Noten noch stärker betonen kann.
Die Röstungen von Café Granados sind so abgestimmt, dass sie die typischen Honey-Charakteristika optimal zur Geltung bringen. Es gibt ihn sowohl als Espresso, als auch mittlere Röstung.
Ist Honey Process Kaffee eher für Einsteiger oder für erfahrene Kaffeetrinker geeignet?
Honey Process Kaffee eignet sich für beide. Einsteiger schätzen die Süße, Ausgewogenheit und Bekömmlichkeit, während erfahrene Kaffeeliebhaber die aromatische Tiefe und Vielfalt zu schätzen wissen.
Unsere Black Honey Lots sprechen besonders Genießer an, die gerne neue Geschmackswelten entdecken möchten.
Woher stammt der Honey Process ursprünglich?
Der Honey Process stammt ursprünglich aus Costa Rica. Es wird gesagt, dass ein Japanischer Importeur dort nach einer neuen Methode suchte, um Costa Ricanischem Kaffee auf dem Weltmarkt mehr Aufmerksamkeit zu geben. Zum anderen ist auch der Vorteil, dass weniger Wasser als der Washed Process benötigt wird und gleichzeitig kontrolliertere Ergebnisse möglich sind, als beir dem Natural Process. Costa Rica gilt bis heute als Pionier dieser Aufbereitung.
Warum ist Costa Rica besonders bekannt für Honey Process Kaffee?
Costa Rica hat durch Innovation und Experimentierfreude den Honey Process weltweit bekannt gemacht. Das Land verfügt über die klimatischen Bedingungen und die Infrastruktur, um diese arbeitsintensive Methode erfolgreich umzusetzen. Zugleich hat das Land viele ausgebildete Arbeiter, die ihr Handwerk verstehen und weitertragen.
Farmen wie Café Granados stehen dabei exemplarisch für Handarbeit, Präzision und höchste Qualität.
Ist Honey Process nachhaltiger als andere Aufbereitungsmethoden?
Ja, im Vergleich zum klassischen Washed Process ist der Honey Process deutlich nachhaltiger. Er verbraucht wesentlich weniger Wasser und reduziert so den ökologischen Fußabdruck der Kaffeeproduktion. Gleichzeitig entstehen Microlots, die mit Qualität statt Masse überzeugen.
Wie viel Wasser spart man im Vergleich zum Washed Process?
Beim Washed Process werden große Mengen Wasser benötigt, um das Fruchtfleisch vollständig zu entfernen. Beim Honey Process wird dieser Schritt reduziert, da die Mucilage an der Bohne bleibt.
In der Praxis bedeutet das, dass bis zu 50–70 % weniger Wasser verbraucht wird – ein entscheidender Vorteil in wasserarmen Regionen.
Welche Rolle spielt die Farm (z. B. Café Granados) für die Qualität des Honey Process Kaffees?
Die Farm ist entscheidend: Sorgfältige Handarbeit bei der Ernte, exaktes Timing beim Entpulpen und die präzise Kontrolle des Trocknungsverlaufs bestimmen die Qualität. Schon kleine Fehler können den Geschmack beeinflussen.
Bei Café Granados sorgt die Erfahrung von fünf Generationen dafür, dass jede Bohne im Honey Process ihr volles Potenzial entfaltet.
Wie beeinflusst der Anteil der Mucilage (Fruchtfleisch) den Geschmack?
Je mehr Mucilage an der Bohne verbleibt, desto süßer und körperreicher wird der Kaffee. Die Zuckerschicht wirkt wie ein natürlicher Aromaverstärker und verleiht dem Kaffee Fruchtigkeit, Komplexität und Fülle.
Deshalb sind Red und Black Honey Varianten intensiver, während White und Yellow Honey eher klar und leicht schmecken.
Warum dauert die Trocknung beim Black Honey länger als bei anderen Varianten?
Beim Black Honey bleibt fast die gesamte Mucilage auf der Bohne. Diese Schicht ist sehr feucht und zuckerreich, was ein langsameres, kontrolliertes Trocknen erfordert.
Die Bohnen werden oft im Schatten oder unter Abdeckungen getrocknet, damit sie nicht übergären oder schimmeln – ein Prozess, der mehrere Wochen dauern kann und viel Aufmerksam durch ständiges Wenden der Bohnen benötigt.
Wie wirkt sich das Klima und die Höhenlage in Costa Rica auf den Honey Process aus?
Die Kombination aus kühleren Temperaturen in der Höhe und viel Sonne tagsüber ermöglicht eine langsame, gleichmäßige Trocknung.
Besonders in den Bergen wie dem Talamanca-Gebirge, wo sich die Farm Café Granados befindet, entstehen ideale Bedingungen: Die Bohnen trocknen stabil, entwickeln komplexe Aromen und behalten ihre feine Balance.
Warum gilt Black Honey als die „Königsdisziplin“ der Aufbereitungsmethoden?
Black Honey erfordert höchste Präzision: Die Bohnen müssen ständig gewendet und überwacht werden, um Fehler wie Schimmel oder Überfermentation zu vermeiden. Schon kleine Abweichungen können die Qualität mindern.
Wenn er gelingt, belohnt Black Honey mit außergewöhnlicher Tiefe, Süße und Komplexität – Eigenschaften, die ihn zur anspruchsvollsten und wertvollsten Honey-Variante machen.